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Eine fotografische Dokumentation überfahrener Tiere

Die Fotodokumentation "ueberfahren" zeigt die Fauna verschiedener Gegenden in Deutschland, wie sie sich dort auf der Straße in getöteter Weise abbildet. Hyperreal in Form und Farbe und gleichzeitig abstrahiert durch die völlige Loslösung vom realen Untergrund der Straße, zeigen die Aufnahmen der Tiere meist immer noch deren Schönheit und halten in einem Moment der Stille ihren Verfall fest. Ihre Ontogenese wird mit dem meist plötzlichen Tod in eine andere, unbekannte Richtung gelenkt. Natürliche Freßfeinde oder Aas verwertende Tiere kommen in diesem Lebensraum nicht vor bzw werden selbst Opfer des Verkehrs. Die natürlichen, biologischen Mechanismen können teilweise nicht mehr wirken. So bestimmen oft die klimatischen Bedingungen und der weitere Verkehr den fortschreitenden Verfall der Individuen. Sie verlieren die dritte Dimension und ihre individuelle Färbung. Sie verlieren ihre prägende Struktur bis zur völligen Unkenntlichkeit. Dieses Fotoprojekt versucht nicht, den jeweiligen Anteil der auf der Straße getöteten Tiere korrekt wieder zu geben. Auch kann es durch den Zustand der Tiere zu Fehlern bei der Bestimmung

kommen. Ziel ist es, den massiven Eingriff des Menschen in die Fauna zu dokumentieren und die gezeigten, toten Tiere wieder in den natürlichen Kreislauf zu bringen. Sie kennen zu lernen und Ihre Schönheit zu würdigen. Die gezeigten Tiere stellen nur einen Teil aller ungefähr 380 (Stand September 2015), seit dem Beginn der Fotoserie im Frühjahr 2007 entstandenen Aufnahmen dar. Die Tiere wurden beim Transport ins Fotostudio in ihrer Lage so weit wie möglich nicht verändert,in seltenen Fällen war jedoch eine räumliche Konzentration nötig.